Warum reden so wichtig ist
27. November 2024Nicht all zu selten sitze ich mit den Angehörigen zusammen und blicke in ratlose Gesichter, wenn ich die Frage nach etwaigen Wünschen oder Vorstellungen des Verstorbenen stelle, was seine Bestattung angeht…
Der eigentlich einfachen Frage: “Gibt es bestimmte Vorstellungen oder Wünsche, wie der Verstorbene sich seine Bestattung gewünscht oder vorgestellt hat?” Folgt oft ein längeres Schweigen oder ratlose Blicke.
Wir alle können unsere Vorstellungen, wohin der nächste Urlaub gehen soll, was die nächste Anschaffung ist, welche Veränderungen geplant sind oder Welche Vertrag- oder Unverträglichkeiten einen beschäftigen problemlos unserer Umwelt Mitteilen und diese in Gespräche darüber verwickeln, ob dies nun gewünscht ist oder nicht.
Das allerdings, das uns allen gleich bevorsteht wird gerne ausgegrenzt oder sogar negiert, auch wenn sich ein Gespräch dorthin entwickelt hat.
Das dies so ist, merke ich immer wieder, wenn ich neue Menschen kennen lerne und mein Beruf zur Sprache kommt. Die erste Reaktion geht meist in Richtung “Aha, interessant, brauch jeder”, gefolgt von einem Schweigen oder Themenwechsel. Dann dauert es meist nicht lange und das: “…jetzt habe ich doch mal eine Frage” oder “---was ich schon immer wissen wollte.” kommen.
Zurück zum Thema, die eigenen Vorstellungen mal kommunizieren, sei es nur der Ort des Beisetzung wie Friedhof, Wald Meer oder gar Weltraum oder nur der Wunsche verbrannt zu werden oder nicht, hilft den Angehörigen schon einen großen Schritt weiter. Denn schon daraus ergeben sich viele Zwischenschritte für die Bestattung und es werden einige Möglichkeiten ausgeschlossen.
Ob sich daraus ein Gespräch entwickelt oder es bei einem “… er/sie hatten einmal gesagt er/sie möchte…” liegt nun wieder am Empfänger.
Für die etwaigen Fragen, die bei einem Gespräch entstehen können, ist nun wieder der Bestatter des Vertrauens der richtige Ansprechpartner und kann die meisten Fragen klären.
Somit schließt sich der Kreis: “Reden hilft…”